30. November 2010

Empfehlung: Der Blümchen - Adventkalender


Manche von euch kennen ihn vielleicht schon, den Adventkalender der Blümchen, einer Gruppe von Garten- und Pflanzenfreunden, die vierundzwanzig Türchen mit Bildern, Artikeln oder Berichten zusammenstellen, damit die Wartezeit auf Weihnachten verkürzt - oder der Stress in dieser Zeit vermindert wird. Mittlerweile geht der Adventkalender in seine achte Saison. Morgen geht es mit dem ersten Türchen los, ich freue mich schon (einfach auf untenstehenden Link klicken).




Im Garten hat es mittlerweile geschneit und das erste Mal so richtige gefroren, allerdings sind die Zahlen nicht sehr beeindruckend, dafür, dass wir ganz knapp an den Alpen wohnen ( -9,9°C und knappe 8cm Schnee) - irgendwie haben alle schon mehr Winter als wir, sogar das Foto oben musste ich von letztem Jahr nehmen.

25. November 2010

Die Herstellung von Lauberde


Wer Schattenstauden mag und gerne pflanzt, wird über kurz oder lang mit Gewächsen konfrontiert sein, die humosen, durchlässigen Waldboden mögen oder ihn sogar benötigen, um sich gut entwickeln zu können - spätestens dann stellt sich die Frage, wie man humose Böden im Garten entstehen lassen kann und welche Substrate man benötigt, um die erwünschten Bedingungen zu erreichen. Grundsätzlich gilt: Mulchen, mulchen, mulchen. Zuallererst mit Laub, aber auch mit Holzschredder, Staudenschnitt, kleinen Ästchen, Nadelstreu, Rasenschnitt und allen sonstigen Dingen, die den Boden auflockern und die langsam verrotten.

Auf den Bildern oben sieht man die Unmengen an Ästen und Holzschnitt, den ich alljährlich bei Nachbarn und in der ganzen Familie aufsammle, mit einem Lastwagen zu uns fahre und dann gemeinsam mit meinem Freund Anfang April in mehrtägiger Arbeit schreddere.


Am rechten Bild sieht man den frischen Schredderhaufen aus dem April 2009 (den heurigen habe ich leider nicht fotografiert, er war etwa doppelt so groß). Daneben lagert nicht weniger wertvolles Material: Laub, das ich von einem Grundstück meiner Familie, das am Waldrand gelegen ist, zusammengerecht und zu meinem Garten gefahren habe. Es sind etwa 35 große Laubsäcke, dicht gepresst, manchmal auch einige mehr, die ich jeden Herbst oder auch erst im Frühling ebenfalls mit dem LKW herfahre und dann eine Saison lagern lasse.

Ich bin eine faule Kompostiererin und wende den Haufen nie, nicht ein einziges Mal. Ich lasse ihn einfach liegen - halb unter einem Birnenbaum, halb in der Sonne - und warte, bis das Laub zerfällt. Hin und wieder hole ich ein paar Schaufeln, um die Schattenbeete zu mulchen, aber im Großen und Ganzen liegt das Laub ein Jahr lang völlig unberührt herum.


Jetzt im Herbst sind beide Haufen stark zusammengefallen, am rechten sammelt sich aber bereits das erste Laub von heuer. Darunter aber - man sieht, wo ich gegraben habe - hat sich wundervolle Lauberde gebildet, die noch von Ästchen, härteren Laubarten und Rindenteilen durchsetzt ist, ganz ideal für viele Schattenstauden, besonders aber für Hepatica. Jetzt im Herbst schaufle ich einen Teil dieser Erde zur Seite, um sie ihm Frühling verfügbar zu haben; entweder für neue Beete, Um- oder Einpflanzaktionen oder einfach nur zum Drüberstreuen über die Schattenbeete.


Die Erde ist noch nicht ganz fertig, das ist aber auch gar nicht gewollt, denn die festeren Bestandteile halten den Boden locker. Meine Laubsammlung umfasst viele verschiedene Arten von Laub, in erster Linie aber Buche, Eiche, Hasel, Linde, Ahorn, Esche, Birne, Erle und Walnuss. Jetzt im Herbst riecht die Erde herrlich nach Wald und ich freue mich schon auf den Frühling, wenn ich sie ganz bald im Jahr den Schattenpflanzen geben kann.

22. November 2010

Gräser und Begleiter kurz vorm Winter


Bevor der Schnee kommt (und ich hoffe, es wird diese Woche was!), möchte ich noch einige spätherbstliche Staudenkombinationen aus meinen Hochstaudenbeeten zeigen. Besonders schön präsentierten sich in den letzten Wochen die Gräser - im Besonderen Calamagrostis brachytricha, Deschampsia caespitosa und Pennisetum. Ihr kennt diese Beetausschnitte schon aus früheren Bildern, nun aber ist fast jegliches Grün aus ihnen gewichen und nur mehr Stängel und verdorrte Blüten zieren nun. Ich war jedoch überrascht, wieviel Struktur trotz allem noch erhalten ist! Oben zu sehen: Agastachen, Astern, Gräser.


Von Frühsommer bis jetzt sehr dankbar ist Verbena bonariensis sowie der bereits vielgelobte Doldenblütler Selinum wallichianum. Beide sind sehr stabil und standfest, sodass sie durchaus auch den Winter überdauern könnten - außer die Witterung wird zu widrig. Am linken Bild erkennt man links die Samenstände des Wasserdost Eupatorium maculatum 'Riesenschirm'.


Von der Sonne durchstrahlt wirken sämtliche Stauden auch jetzt noch wunderschön und bringen zudem Fülle und Üppigkeit in die Beete. Hätte ich alles weggeschnitten, sähe man hier eine völlig ebene, langweilie Fläche.


Die Stars sind trotz ihrer allmählich schwindenden Pracht - die Blätter ringeln sich ein, die Samenstände zerfallen - die Gräser. Besonders vor dunklem Hintergrund leuchten die hellen Samenstände und beweisen mehr Fernwirkung als zu ihrer Blüte im Hochsommer.

13. November 2010

Novembersonne


Eigentlich würde ich hier lieber über Schnee und Frost schreiben, aber heute scheint der Winter noch ein paar Wochen entfernt zu sein. Dank Föhn kletterten die Temperaturen heute auf fast 17°C und bescherten einen tollen Gartentag. Durch den wenigen Frost bis jetzt sind viele Blätter grün und einige Stauden blühen auch noch. Hier sieht man das Schattenbeet an der Terrasse, mit Epimedium x rubrum, Carex, Brunnera, Polystichum, Helleborus foetidus und anderen.



Im Kiesbeet blüht erst jetzt Aster pringlei 'Monte Cassino'. Im Vordergrund ragt das Laub von Crocosmia 'Lucifer' ins Bild, ganz rechts erkennt man einen Teil eines Acanthus und ganz links etwas Laub von Romneya coulteri. Ansonsten ist im Kiesbeet die Blütezeit für heuer vorbei. Ich habe mit Zwiebelpflanzen und vielen Alliums die Hochblüte in den Frühling und Frühsommer gelegt und aus Platzgründen auf die vielen Herbststauden für diesen Bereich eher verzichtet. Vielleicht lege ich einmal einen Kiesgarten mit anderem Schwerpunkt an, in diesem hier wird es schon jetzt ziemlich eng.


Im Staudenbeet vom Jahr 2009 blüht nun kaum mehr etwas. Es lebt von den Herbstfarben, den verblühten Stängeln - wie hier Phlomis tuberosa 'Amazone' und den Formen der Stauden. Umkippende Teile werde ich in den nächsten Tagen abschneiden, damit einige schöne Pflanzen besser hervortreten, der Rest bleibt den Winter über stehen und wird hoffentlich bald mit Reif überzogen.

8. November 2010

Noch immer blüht es....


Tolle Kontraste ergeben sich im Moment im Kiesbeet. Den fulminant roten Hintergrund bildet eine ganz normale rote Berberitze, davon leuchtet Panicum virgatum 'Warrior', das sehr straff aufrecht wächst und eine schöne gelbe Herbstfärbung aufweist. Rechts davon steht das Laub von Crocosmia 'Lucifer', das nun langsam von den Spitzen her zu welken beginnt. Außerdem im Bild: links Aster pringlei 'Monte Cassino', davor Lavendel, Sedum, eine einsame Bodendeckerrose und ein Buchs.


Immer noch in Blüte befindet sich Strobilanthes rankingensis (im Netz findet sich auch die Bezeichnung S. rankanensis, wobei ich nicht ganz sicher bin, ob es die gleiche Art ist). Die Gattung Strobilanthes verfügt über zahlreiche gartenwürdige Vertreter, die, obwohl bereits seit Jahren in Gartenblogs, Katalogen und auf Webseiten von Gärtnern gelobt, noch immer kaum verbreitet ist. Die Pflanzen stammen aus dem Himalaya, wo sie in humosen, nebligen Wäldern große Büsche bilden. Sehr empfindlich sind die auch bei uns erhältlichen Arten jedoch nicht, jeder nicht zu trockene Standort im Halbschatten genügt ihnen, um gut zu gedeihen. Die gezeigte Art wird bis zu 70cm hoch und bildet auf stark verzweigten Ästen zahlreiche helllila Blüten, die erst im Spätsommer bis zum Frost (und ganz offensichtlich auch noch danach) erscheinen.
Vorsicht ist im Frühling angebracht, denn die Pflanze treibt erst sehr spät aus und könnte daher leicht vergessen oder übersehen werden. Bestimmt wäre diese Art auch auf der Nordseite von Staudenbeeten gut zu verwenden, eventuell in Verbindung mit Persicaria amplexicaulis, Gräsern, Leucanthemella oder weißen Anemonen.


Im Gartenjahr eine der letzten ihrer Gattung ist Aster tataricus, eine imposante Wildaster mit krenartigen Blättern, in fetten Böden ausgesprochen raschem Wuchs und bis zu 2m hoher Statur. Sie erblüht erst Ende Oktober und passt so gut zu attraktiven Samenständen anderer Stauden oder aber Boltonia, späten Chrysanthemen oder auch zu Gehölzen mit roter Herbstfärbung.

5. November 2010

Schattenbeete im Jahreslauf


Beim Durchsuchen meiner heurigen Gartenfotos sind mir zwei Perspektiven aufgefallen, die ich zumindest zweimal fotografiert habe: Einmal Mitte Juni und dann noch einmal Anfang Oktober. Sie zeigen den Schattenbereich unter zwei Apfelbäumen, einem Nussbaum und einer Hecke, der mit meinen Frühlingsschattenstauden, Hosta und zahlreichen Zwiebelpflanzen bestückt ist. Leider fehlt die Frühlingsansicht, aber ich werde sie kommendes Jahr nachreichen.

Bei der linken Gegenüberstellung fallen besonders Astilboides tabularis, Fallopia japonica 'Variegata' un die verschiedenen Hosta auf. Im rechten Bild wirkt besonders der Schwung der Beete und die Lichtstimmung. Zu beiden Foto-Zeiten blühten kaum Pflanzen, was für Schattenbeete nicht unbedingt charakteristisch ist, außer man füllt sie hauptsächlich mit Frühlingsblühern und Blattschmuckstauden, so wie ich ;-).

3. November 2010

Schattenbeete vor dem Winter


Frühlingsschattenbeete, die hauptsächlich mit Geophyten bepflanzt sind, sehen im Herbst eher leer aus. Aus früheren Überpflanzungserfahrungen klüger geworden, ergänze ich nun keine Pflanzen mehr, "weil es ja so leer ist", sondern warte bis zum Frühling - wenn ohnehin wiedre alles voll ist. Optisch sind die Beete im Moment kein besonderes Erlebnis, allerdings sehen sie auch nicht unordentlich aus, da viele Pflanzen entweder völlig eingezogen oder nie so hoch gewachsen sind. Arbeit machen die Schattenbeete nun auch keine mehr . Ich streue jeden Herbst etwas Laub auf die Flächen und schneide schon bald im Frühling zurück, da viele Pflanzen schon im März austreiben.
Auf dem Foto oben sieht man eine hübsche Cyclame hederifolium, eine Rosette von Chrysosplenium macrophyllum, einem Milzkraut und außerdem ragen Hepaticas und Epimedium ins Bild.


Manche Pflanzen, wie dieses Lamium maculatum 'Pink Pewter' oder rechts Corydalis cheilanthifolia, treiben auch jetzt im Spätherbst noch neue Blätter und bringen so Farbe in die Beete. Der gezeigte Lerchensporn ist eine besonders schöne Pflanze, die im Frühling bronzefarben austreibt und gelbe Blüten trägt.


Die Zeit der Farne geht dafür zuende. Bis auf die wintergrünen Farne wie Polystichum, die bis zum Frühling grüne Wedel tragen, welken und zerfallen die meisten mit dem ersten Frost. Man kann ihre trockenen Wedel aber durchaus stehen lassen, da manche haltbar sind und so etwas Struktur in die sonst leeren Schattenbeete bringen.