14. Juli 2011

Morgens in den Staudenbeeten

Aufgrund der möglichst lückenlosen Berichte über die Gartenreise ist der eigene Garten in den letzten Wochen etwas zu kurz geraten; völlig zu Unrecht, denn im Moment ist er wirklich eine Pracht. Besonders die Staudenbeete der letzten Jahre, die ich in sonniger Lage auf neuem Grund angelegt habe, entwickeln sich größtenteils nach Plan. Bitter gerächt hat sich meine Unfähigkeit, Agastachen-Sämlinge rechtzeitig zu jäten: Im Beet von 2009 sind eine Pflanzen verloren gegangen und ein paar sind wegen Bedrängung viel zu mickrig.


Die südliche Flanke des Beets von 2009 geht nun in ihren dritten Sommer und entgegen meiner Befürchtungen stellte sich der sensationelle Rosa-Weiß-Effekt auch heuer wieder ein (das Bild von vorigem Jahr seht ihr im rechten Blogmenü ganz oben). Die Hauptbestandteile dieser Pflanzung sind Galega x hartlandii 'Alba' in zwei großen Exemplaren mit, jeweils links der Galega, rosa Phlox paniculata unbekannten Namens. Zwischen den beiden Gruppen sollte sich eigentlich Monarda 'Ou Charme' (rechtes Bild) in größerer Menge entwickeln, aber Monarden mögen oft nicht so, wie ich das gerne hätte, und die Pflanze lebt zwar, aber sehr niedrig und in keinem Vergleich zu letztem Jahr. Im Vordergrund der Pflanzung - im linken Bild am rechten Rand zu sehen - befindet sich Orlaya grandiflora, eine wunderschöne Karottenverwandte, die nun schon verblüht ist und einen tollen hellgrünen Rahmen abgibt. Im Hintergrund der gesamten Pflanzung sieht man Agastache 'Black Adder' und Unmengen von Agastache foeniculum-Sämlingen, die ich wohl dezimieren muss, um den Beeteindruck zu erhalten.


Hier sieht man den rosa Phlox mit der weißen Galega im Detail. Die Verbindung blüht nun schon seit drei Jahren zuverlässig zur selben Zeit; der Eindruck hält aufgrund der doch langen Blütezeit der beiden Stauden etwa drei bis vier Wochen an. Danach muss die Galega geschnitten werden, beim Phlox reicht ein Rückschnitt der Blütenstände, um ein Verzweigen und Blühen bis in den Herbst zu erreichen.

Das Beet am rechten Bild ist das unterste Ende meines Staudenbeetes aus dem letzten Jahr. Nachdem alle Pflanzen eingewachsen sind und nun so richtig loslegen, zeigen sich gelungene Bereiche und Schwachstellen das erste Mal. Mit dem gezeigten Bereich bin ich sehr zufrieden! Ein Glücksgriff war Melica ciliata, ein aufgrund seiner Neigung zur Selbstaussaat nur selten verwendetes Gras, das in sonnigen Pflanzungen mit seinen weißen Blütenbürsten eigentlich unentbehrlich ist.


Zusammen mit Eryngium planum, Helichrysum thianschanicum 'Schwefellicht', Thalictrum lucidum, Geranium 'Danny Boy' und Origanum 'Rosenkuppel', das bald loslegen wird, habe ich eine Gruppe von Stauden gefunden, die gut zusammenpassen, sich farblich ergänzen und ähnliche Bedingungen schätzen. Das grüne Gewusel rechts ist Succisella inflexa 'Frosted Pearls', eine Sanguisorba-Verwandte. Die Staude wird bald zu blühen beginnen, aber leider wächst sie zu rasch, wird zu wuchtig und besteht bis Ende Juli nur aus grünen Blättern. Sie wird geteilt werden und vielleicht schaffe ich es im kommenden Jahr, sie aufzubinden. Ob Allium sphaerocephalon dort langlebig ist, mag ich vermutlich nicht abwarten - ich werde zu den fünf Testexemplaren einfach im Herbst noch ein paar dazulegen, sie passen so schön.


Im linken Bild sieht man im Vordergrund mein Beet von heuer. Es besteht erst seit genau acht Wochen und überrascht mich durch seinen raschen Wuchs besonders. Bis auf ein paar unrühmliche Ausrutscher passt auch das Farbkonzept noch... in den nächsten Wochen werde ich es einmal gesondert vorstellen. Gestern morgen hat mich besonders der Blutweiderich, Lythrum salicaria, begeistert. Es ist ein Sämling, den ich an anderer Stelle im Garten gefunden habe. Weiß jemand, ob ein Rückschnitt nach der Blüte die Bestockung und seine Schönheit auch für das kommende Jahr sichert? Bei mir sind Blutweiderich-Pflanzen meist nur in den ersten beiden Jahren wirklich prächtig.

Rechts sieht man den Galega-Abschnitt und das Melica-Beet in direkter Nachbarschaft. Für kommendes Jahr nehme ich mir vor, den roten Mohn nicht mehr aufkommen zu lassen. Er stört doch irgendwie ;-).

7 Kommentare:

  1. Hallo Katrin,
    ich bin einfach BEGEISTERT!

    AntwortenLöschen
  2. Wow, hast du tolle Staudenbeete. Sieht wirklich klasse aus. Ich wünschte, bei mir wäre es auch irgendwann so üppig.
    Liebe Grüße,
    Thab

    AntwortenLöschen
  3. Hallo Katrin, deine Staudenbeete sind wunderschön! Toll kombiniert!

    AntwortenLöschen
  4. Wunderschön deine Beete! Könnte gar nicht sagen, was mir besonders gefällt, die Komposition erscheint auf den Bilder so schön ausgewogen. Die Farbe deines Phlox mag ich sehr und ich könnte mir vorstellen, dass etwas niedriges statt dem Mohn, das die Farbe vom Phlox aufnimmt schön aussehen könnte. Dein Blutweiderich kommt sehr schön zur Geltung. Danke, dass du uns so regelmäßig an dieser Pracht teilhaben lässt :-)

    LG Elisabeth

    AntwortenLöschen
  5. Wie immer, wunderschöne und informative Fotos von dir. Deine Staudenbeete würde ich gerne mal in echt sehen. Da muss man lange daran feilen, bis man so eine Pracht hinbekommt. Meine Umpflanztliste für den Herbst ist schon sehr lange. Aber unser Garten ist im Juni gerade ein Jahr alt geworden.

    Lieben Gruß
    Sigrid

    AntwortenLöschen
  6. Danke für eure lieben Kommentare. Ich bin der festen Überzeugung, dass jeder solche Beete anlegen kann, daher zeige ich sie euch ja. Der Trick ist wohl das neue Anlegen der Beete und die Versorgung der Pflanzen mit Kompost (in diesen Beeten vom Kompostwerk, soviel hätte ich nicht). Dann noch dicht pflanzen und schon schauts aus wie bei mir :-). Nur Mut!

    AntwortenLöschen
  7. Und Sanspareil, du bist herzlich eingeladen, falls du mal vorbeikommst!

    AntwortenLöschen