27. Mai 2014

Kommendes Wochenende: Offene Gartentür und Fernsehbeitrag

Die lange Blogpause in der schönsten Zeit des Jahres hat mehrere Gründe, zwei davon kann ich euch heute schon verraten: Zum einen natürlich die beiden Tage der offenen Gartentür am kommenden Wochenende, zu denen ich noch einmal herzlich alle einladen möchte, die in zumutbarer Distanz wohnen. Ich würde mich sehr freuen, auch Besucherinnen und Besucher aus dem nahen Bayern begrüßen zu können; der Grenzübergang Suben ist ca. 60 Autominuten entfernt.

Zum anderen war vergangene Woche das Fernsehteam von Karl Plobergers Gartensendung 'Natur im Garten' bei uns und hat Eindrücke aus dem Garten und natürlich auch von Mama und mir aufgenommen. Die Sendung ist zu sehen am Sonntag, dem 1.Juni auf ORF 2 um 16:05 Uhr. Ich bin schon ziemlich nervös, wie der Beitrag dann wird und habe keine Ahnung mehr, was ich so geplappert habe ;-). Wer die Sendung verpasst - oder bei uns beim offenen Gartentag ist - kann sie entweder in der Mediathek des ORF 7 Tage nach Ausstrahlung anschauen oder auf der Homepage von 'Natur im Garten', wo schon jetzt die vergangenen Beiträge zu sehen sind.




Für den Gartentag haben wir noch Flyer drucken lassen, die unsere Idee vom Gärtnern und die Kontaktdaten präsentieren. Und der Garten selbst soll natürlich auch möglichst gut aussehen - bisher war aber nicht viel mit Pflege, weil das Wetter im Moment nicht mitspielt - die eine oder andere Unkrautplantage wird daher auch den offenen Gartentag überleben und für Realismus in den Beeten sorgen ;-).

Die Pflanzen präsentieren sich gut, denn die Iris erblühen gerade und überhaupt sind wir sehr weit dieses Jahr. In den Kiesbeeten ist es schon richtig voll mittlerweile und auch die Hochstaudenbeeten sind durch das nass-warme Wetter förmlich explodiert.

Im Schatten blüht jetzt Meconopsis cambrica und die Farne sind nun alle ausgetrieben


Es war spannend zu erleben, wie ein Fernsehbeitrag schlussendlich wirklich entsteht. Dass dabei 15 Leute ständig in Bewegung sind, Schienen verlegen, Beleuchtung aufstellen und direkt vor Ort die Aufnahmen prüfen, das kriegt man ja nur anhand eines Fernsehbeitrags niemals mit.

Ob es mein Kompostplatz auch ins Fernsehen schafft, das weiß ich nicht - aber ich habe mir große Mühe gegeben, ihn appetitlich aussehen zu lassen!

Und wenn dann mal das Wetter mitspielt, gibt es noch neue Eindrücke aus dem Garten!

13. Mai 2014

Freising 2014 - Nachlese

Die Gartentage in Freising sind im süddeutschen Raum die interessanteste Veranstaltung dieser Art. Weil sie nicht weit von der Grenze entfernt stattfinden, besuchen auch viele Gartenbegeisterte aus dem angrenzenden Österreich den Markt, der sich über fast Jahrzehnte hinweg zu einem Fixereignis im Jahreslauf von Pflanzenliebhabern entwickelt hat.

Impressionen von verschiedenen Ständen

Am Gelände des Landratsamtes Freising erstreckt sich das Marktgelände über mehrere Innenhöfe, Arkadengänge und bewaldete Parkflächen, wobei der Platz an manchen Stellen so eng wird, dass man sich zu Stoßzeiten beherzt an die Pflanzen heranquetschen muss, um alles sehen und entdecken zu können.

In Freising legen viele Aussteller großen Wert auf die Standgestaltung. Die Vegetation ist am Muttertagswochenende meist schon so weit, dass eine Vielzahl an Pflanzen ansprechende Arrangements und farblich passende Zusammenstellungen erlaubt.

Aufgefallen sind mir etliche Aussteller, die sehr große Solitärpflanzen angeboten haben. Das erinnert an England und belebt das Standbild, das sonst gezwungenermaßen von vielen kleinen Töpfen beherrscht wird

So sehr ich den Samstag genossen habe - ich war als Verkaufshilfe von Sarastro Stauden mit am Markt und konnte schon am morgen eine ausgedehnte Besichtigungsrunde machen - , so sehr fiel auch auf, dass die Anzahl der Pflanzeaussteller im Vergleich zum Vorjahr erneut geschrumpft war. Klar, ein Gartenmarkt lebt auch von gediegenen Dekoelementen, Anbietern von Gartenwerkzeug und anderen Utensilien, die man für so ein Hobby braucht, aber einige Dekostände schienen nur Inneneinrichtung und Deko aus Stoff anzubieten, Dinge also, die man eher auf Einrichtungsmessen vermuten würde.


weitere Standimpressionen
Dazu fehlten einige für Freising sehr typische Anbieten, allen voran der große Tomatenstand von Irina, bei dem es letztes Jahr auch sehr leckere Produkte aus Tomaten gab, darunter eine großartiges Tomatengelee. Mit Irinas Fernbleiben ist auch das Chiliangebot merklich kleiner geworden. Ansonsten zeigten viele Anbieter interessante Aufbauvarianten ihrer Stände. Ich mag es, wenn Pflanzen in Augenhöhe präsentiert werden, da es unangenehm ist, sich im Gedränge zu bücken und auf Augenhöhe mit vielen fremden Knien und Schuhen zu sein. Schade, dass die vielen knospigen Iris kein warmes Wetter bekamen; bestimmt wären viele sonst aufgeblüht.

Der heurige Stand von Sarastro Stauden

Dieses Jahr mussten die Aussteller, die auf Rasenflächen standen, diese abdecken, um den Rasen zu schützen. Inwiefern eine aufliegende Abdeckung - und wie sonst sollte man so etwas realisieren? - einen Rasen vor Zerstörung schützt, war vielen unklar. Bei drei Tage feuchtem Wetter und natürlich unzähligen Menschen, die drüberlaufen, ist Rasen unter Vlies, Brettern oder Matten nämlich nicht nur erdrückt, sondern auch erstickt und mindestens zur Hälfte verfault. Dazu kommt ein suboptimaler optischer Eindruck, der auch mit schöner Standgestaltung kaum zu kompensieren ist. Ich hoffe, hier wird eine bessere Lösung gefunden!

Fragwürdige Wirkung des "Rasenschutzes"

Hier erkennt man gut, dass schon nach einem einzigen Tag Gartenmarkt (die Bilder entstanden Samstag am Morgen) der Rasen deutlich zerstört ist. Das Vlies verhindert zudem Atmung und Auftrocknung. Bestimmt war diese Stelle am Sonntag komplett kaputt.
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Inneneinrichtung auf einem Gartenmarkt? / Ansprechende Präsentation niedriger Stauden

Der Pavillon mit Inneneinrichtung beinhaltete zweifellos schöne Möbel (besonders die Bank gefiel mir). Aber müssen solche Aussteller wirklich auf Gartenmärkten stehen? Klar, da müsste man diskutieren: Ob ein Gewürzhändler passt oder eine Frau mit großartigem Kardamomtee und Rosengelee (ich liebe ihren Stand), ob man Verkäufer für Öfen einladen muss erscheint mir aber doch fragwürdig und Gärten, die ja doch eher im Freien zu finden sind, und die mögliche Verwendung der angebotenen Ware in demselben könnte ja als Indikator dienen. Da fielen dann Kommoden und Kästen, die schon auf einer Ausstellung in einem trockenen Pavillon gezeigt werden müssen direkt aus.

Wasserlaufsystem aus Bottichen / Staudenstand / Stützen und Zäune aus Kastanienholz

Zum Glück fanden sich noch andere zahlreiche Stände, die interessante und brauchbare Dinge feilboten. Einige boten Anregungen, andere animierten unmittelbar zum Kauf. Ich hoffe, in Freising schafft man den Spagat zwischen stimmigen Anbietern und der offenbar erwünschten Erweiterung des Kundenkreises, ohne die eingefleischten Freisingfans zu verlieren. Dann könnten die Gartentage auch in Zukunft eine erfolgreiche und lohnenswerte Ausstellung bleiben, für die es sich auszahlt, ein paar hundert Kilometer anzureisen.

8. Mai 2014

Dieses Wochenende: Gartentage in Freising

Ihr kennt sie schon, meine minimalistischen Posts kurz vor Gartenveranstaltungen. Dieses Mal: Die Gartentage in Freising, bei denen ich (fast) den ganzen Samstag am Stand von Sarastro mit dabei sein werde. Ich würde mich sehr freuen, wenn sich die einen oder anderen Leserinnen und Leser kurz vorstellen würden! Wie immer: Ich bin die mit Brille, Jeans und Laufschuhen.

Der Freising-Stand von Sarastro Stauden vergangenes Jahr

3. Mai 2014

Staudenbeete im Mai - die Fülle nimmt zu

Dieser Frühling lässt kaum Zeit zum Verschnaufen. Auf die späten Tulpen werden schon in den nächsten Tagen die Kugellauch folgen. Als Verbindungsglied fungiert, wie immer in meinen Beeten, Silene dioica. Ich habe letzte Woche etwa ein Drittel der Pflanzen gejätet, der Rest darf jetzt bleiben.

Tulpe 'Blue Parrot' hätte inmitten von Lunaria rediviva schweben sollen, aber die sind aus irgendwelchen Gründen - entgegen ihrer sonstigen Tendenz - miniklein und mickrig (kaum zu sehen am Bild). So gehen die armen Tulpen zwischen den Silenen farblich unter, weil sie keine blasslila Wolke haben, aus der sie hervortreten. Naja, vielleicht nächstes Jahr.
Der Trichterfarn im Inselbeet war eigentlich nur so eine Spontanidee. Mittlerweile lebt das Beet von dieser schönen Staude, die besonders jetzt im Frühling hinreißend aussieht.
Eine namentlich nicht mehr eruierbare Rose am Teich. Den zeige ich generell zu selten: Ich werde in den kommenden Wochen versuchen, da etwas disziplinierter zu sein.
Myrrhis odorata, die Süßwurzel Süßdolde, ist jetzt in der Blüte eine herrliche Pflanze. Hin und wieder nasche ich einen der Stängel, die ganz stark nach Lakritze schmecken. Später im Jahr muss man gut aufpassen, die Samenstände nicht reifen zu lassen, sonst sind die Myrrhis überall. So wie die gefüllten Hahnfüße im Vordergrund, nett sind sie ja, aber sie machen leider auch gerne alles platt.
Zuverlässig sind in meinen Beeten die Tulpen der Spring-Green-Serie, wie hier 'Spring Green' und 'Flaming Spring Queen'. Ich versuche gerade, rotes und gelbes Laub mit rosa und weißen Blüten zu etablieren, da diese Kombi mit Hilfe der Silenen leicht umzusetzen ist.
Silene dioica mit Lauch, der leider schon wieder welkt, ehe er überhaupt aufblüht. Mir macht das gelbe Laub nichts, es erhöht sogar die farbliche Spannung in diesem Ausschnitt, aber es wundert mich immer wieder, was für einen seltsamen Rhythmus diese Pflanze hat. Die anderen Stauden in diesem Beet warten noch auf ihre Zeit und investieren ihre Kraft erstmal in Blätter.
Die Tulpe 'Flaming Spring Green' zusammen mit dem dunkellaubigen Athriscus sylvestris 'Ravenswing', blauen Polemonium caeruleum und dem toll aufrechten Laub von Iris pseudacorus - meine Lieblingskombi im Moment.
Im Kiesbeet habe ich heuer erstmals Camassia quamash ausprobiert. Eigentlich mag es die ja feucht, aber womöglich ist mein Kiesbeet nicht so trocken, wie ich immer denke - kommendes Jahr, wenn die Camassien verschwunden sind oder vermehrt wiederkommen, werde ich es wissen. So an sich sind die Blüten in der Kiesfläche wunderschön. Wenn meine silbriglaubigen Stauden rundherum noch etwas zulegen, dann könnte das ein sehr ansprechender Beetausschnitt werden!